erhalten von Harald Burkard, Zirndorf überarbeitet von Ingo Seidel, Seefeld Abfahrt: Freitag 06:30 Uhr. Zuerst noch Ernst SCHMIDT in Neuendettelsau holen. |
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Noch mal die Technik checken und dann, nach einer Dreiviertelstunde, geht’s erst weiter. Weiter zu Robert nach Baiersdorf. Das gleiche nochmal, nur doppelt so viel. Hier darf/muss gefrühstückt werden, Anlage durchschauen, was sich seit dem letzten Besuch geändert hat, die neuen LED-Lampen geben echt was her, Fische stehen, Technik läuft, weiter geht’s. Alles ins Auto schlichten, wo kommen die gebrannten Höhlen hin? Kann ich da noch oben auf meinen Rucksack was legen? Vorsicht, ich hab da einen Lap drin! Noch mal kurz für kleine Jungs und ab geht’s. Wir kommen dieses Mal sehr gut durch und sind bereits nachmittags gegen 14:30 Uhr an unserem ersten geplanten Stopp in Seefeld bei Berlin. (A10, Ausfahrt 2). Gerolf Jander, Chef des Zierfischgroßhandels aqua-global, gewährt den angemeldeten Freunden des Mecklenburger Welstreffens alljährlich eine Besichtigung seiner großen Anlage. | |
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Beim Durchsehen einiger Becken im unteren Bereich bemerkte ich dann „aus dem Augenwinkel“ eine Bewegung an einer Stelle, an der sich eigentlich nichts bewegen kann, weil da gar kein Aquarium steht. Tja, manchmal ist der Fundort eines Welses interessanter als der Wels selbst. Da schwimmt doch tatsächlich ein ca. 20 – 25cm großer gelb-schwarz gescheckter Clarias in den Abwässerkanälen der Anlage umher. Da die Abdeckgitter der Kanäle aber nur einen Spalt von ca. 1 cm Breite aufweisen, muss der „Kollege“ wohl als kleines Tier schon in die Katakomben der Anlage gekommen sein und scheinbar ließ er es sich dort recht gut gehen. Beim genaueren Hinsehen entdeckte man auch genügend Futter in den lang gezogenen flachen Kanälen . |
Weiter ging es die A11 hoch und dann über die A20 hinüber in Richtung Rügen. Etwa ab Höhe Greifswald geht es für uns aus einem wichtigen Grund schon seit ca. 10 Jahren auf der Landstraße weiter. Unser zweites wichtiges Zwischenziel heißt „De Fischer un sin Fru“, eine kleine Fischgaststätte am Hafen der Gristower Wiek. Hier gibt es je nach Saison frisch gefangenen Fisch. Und weil jeden Tag was anderes gefangen wird, kann es auch keine Speisekarte geben. Die aktuellen Gerichte des Tages werden einfach auf Tafeln vor der Gaststätte angeschrieben. Inzwischen haben wir wohl auch den Junior der Gaststätte mit den Aquarien angesteckt. Ein Becken zwischen Gaststätte und Räucherhütte, bestückt mit einheimischen Fischen, begeistert seit bereits über einem Jahr Gäste, vor allem Kinder und naturkundlich Interessierte. |
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Und so kommt es, dass es bereits am ersten Tag trotz des frühen Aufbruchs spät wird, bis wir endlich einchecken im Jagdhof Negast. Noch was trinken mit den meist bekannten und lange nicht gesehenen Freunden und Kollegen (Auch alle weiblichen Gäste sind hiermit gemeint) quatschen, reden, snacken, bis es wirklich spät ist und dann erst mal schlafen gehen. |
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Am Samstag nach dem wie immer sehr guten und erwähnenswertem Frühstück ging es dann mit dem ersten Vortrag von Erik SCHILLER, „Panzerwelse 2011, Neues und Bekanntes“ los. Elko KINLECHNER konnte den Zuhörern über die Nachzucht von Spectracanthicus murinus und Pseudolithoxus dumus berichten. …, sorry, … immer noch nicht ganz „auf der Höhe“. U. MACHOLDT konnte uns für Natur und Landschaft Ungarns, so zum Beispiel den Kiss Balaton (Kleiner Balaton) und das Thermalbad Heviz begeistern. In der Nähe seines Campingplatzes hielt man alte Haustierarten. So konnten u.a. auch Bilder von Wollschweinen, Nackthalshühnern,einem Puter, und einem ungarischen Graurind gezeigt werden. Auch die wildlebende Vogelfauna hatte einiges zu bieten. Etwas verspätet , nach einer kurzen Pause, stellte Ernst Schmidt seine Hobbys und die dazugehörigen Praxistipps in den Bereichen Salmler und Frösche vor. Direkt im Anschluss berichtete Ernst dann von seinen Erfahrungen mit Fröschen, bei deren Haltung er zunächst empfindliche Rückschläge in Kauf zu nehmen hatte. Da Lebendfutter für solche Tiere unentbehrlich ist, erläuterte Ernst zunächst geeignete Futtersorten wie Colembolen und Drosophilas sowie deren Haltung und Zucht. Seine Tipps zu Einrichtung und Pflege (der Einrichtung) waren für die meisten des Hörerkreises etwas Neues. Wir waren hier ja auf einem Welstreffen und wahrscheinlich hatten wir den Vortrag u.a. Peter DEBOLD zu verdanken, der dieses Hobby ebenfalls parallel zur Aquaristik betreibt. Ernsts Erfahrungen mit Welseiern kamen ihm dabei bei der Behandlung des Froschlaiches bei einigen Arten zugute, da sich mehrere Parallelen in der nötigen Vorgehensweise feststellen ließen. So wurden zu den Froscheiern ebenfalls einige Turmdeckelschnecken gegeben, die die Oberfläche des Geleges frei von Bakterien und Pilzen hielten. Um den Zeitplan einigermaßen einhalten zu können, wurde der dritte Teil des Vortrages „Welse“ vorerst abgesagt. Mit Mike MEUSCHKES Vortrag, „Meine Aquaristik“ ging es-fast pausenlos-weiter. Quelle: Wikipedia.org., der freien Enzyklopädie Mehrtägige Workshops, bei denen die meisten Teilnehmer nicht aus dem Veranstaltungsort kommen, (sondern übernachten müssen) werden oft als Camp bezeichnet, im Internet-Bereich auch BarCamp. Mike, wir haben verstanden! Danach schlug Hans-Georg EVERS in die gleiche Kerbe wie Mike und rief uns nochmals dazu auf, doch auch mal einen Vortrag zu halten. Auch er stellte seine „heiligen Räume“ in der Öffentlichkeit zur Schau und erzählte uns von den Gegebenheiten und Erlebnissen mit seiner Anlage. Ohne Pause ging er zu einen Reisebericht „Hongkong – Aquaristik im Zentrum des Konsums“ über. |
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Um einen „Input Overflow“ zu vermeiden, wurde erst mal Kaffeepause gemacht. | |
Ingo Seidel gab uns News aus der Welsszene in drei Teilen bekannt: |
Teil 1 Neubeschreibungen | ||
Baryancistrus from Rio Xingu | ||
L18 | B. xanthellus, hier wurde zum ersten mal aquaristische Literatur berücksichtigt! | |
L18 | L18 Jugendform, L85 Alttier | |
L177 | B. xanthellus | |
L81 | noch unbeschrieben. | |
L47 | B. chrysolomus | |
L444 | Chaetostoma formosae | |
L189 | Pseudolithoxus kelsorum, | |
LG2 | Otothyropsis pirebebuy | |
LG4 | Rineloricaria parva | |
Spinipterus acsi | Trugdornwels-Art aus Peru 5 – 6 cm Größe | |
Teil 2 Neue Importe | ||
Spinipterus sp. „Novia otorongo“ | 10 – 12 cm groß ( eher größer) | |
Pterobunocephalus depressus | Zuchtversuche (Bratpfannenwelse) | |
P. sp. „Withe“ | ||
P. sp. „Peru“ | atraktivste Art kommt über Sand vor. 7 – 8 cm | |
Dianema urostriatum | ||
D. longibarbis | ||
D. sp. „Manaus“ | ||
D. sp. „Rio Ituxi Red“ | ||
Corydoras ortegai | nach Ichthyologe Ortega (Peru) benannt. | |
C. diphyes | ||
C. amandajanea | (Schwarzwasser-Art aus Rio Negro) | |
C. sp. aff. imitator | C140 C39 | |
Corydoras sp. C53 | ca 7cm Sattelschnäuzer Ähnliche Art C. sychri | |
C. treitlii | 6 – 7cm | |
Hara jerdoni | (schönes rotes Tier)Gebirgsbachwelse | |
Pseudolaguvia ferruginea | zunächst als Beifänge bei H. jerdoniGebirgswelse, Strömung eher kühles Gewässer, braucht viel Futter. | |
Gagata cenia | ||
Trachelyichthis sp. „Rio Tapajós“ | Trugdornwels-Art | |
Auchenipterichthys punctatus | Beifang bei Trachelyichthis sp. „Rio Tapajós“, Schwarzwasserfische | |
Pseudolithoxus nicoi | ||
L95 | Pseudorinelepsis sp.Tannenzapfenwelse | |
L59 | Ancistrus hoplogenys, Zuchtversuche bei Ingos Seidel. | |
Guianancistrus longispinis | bei Jens Gottwald | |
Lithoxus sp. „Oiapoque“ | ||
Hemiancistrus medians | ||
Pseudacanthicus fordii, | der am stärksten abgeflachte Körperbau bei P. | |
Teil 3 Nachzuchten | ||
Albinos von C. boesemani | werden wohl in Dänemark weiter gezogen. | |
C. sp. „reynoldsi longnose“ | CW12 Es konnten Bilder von den Eiern, Larven und Jungtieren | |
Hypancistrus sp. L4/L5/L28/L73 | Albinos ausgefallen. | |
Panaqolus sp.(L374) | unregelmäßig kleine Stückzahlen | |
Panaqolus sp (L397) | unregelmäßig kleine Stückzahlen, unproduktiv. | |
Hypancistrus sp. (L450) | werden mit zunehmender Größe produktiver. Sehr variabel.Bilder der Entwicklung vom Ei zum Jungtier. | |
Oligancistrus sp (L 86) | Rio Tocantins, orangefarbene Eier.Eier entwickeln sich nicht richtig. Viele Versuche, ein Jungtier. | |
Hypancistrus sp. (L401) | Erste Jungtiere. | |
Tatia dunni | Nachzucht im Aquarium | |
Lophiobagrus cyclurus | Einfache Vermehrung | |
Synotontis lucipinnis | Bilder von Eientwicklung unterm Mikroskop bis Larvenstadium | |
Abschließend gab es noch ein paar nette Bilder von der ersten Fischfang-Reise mit Hans-Georg EVERS. Muss schon einige Jahre her gewesen sein…
Die nächste Aktion war ebenfalls von Ingo SEIDEL: Die Gemeinsamkeiten liegen u.a. bei den Odontodenformen, außerdem benötigen sie einen carnivoren Futteranteil, was an der Bezahnung zu erkennen ist. Dabei bieten sich Krebstiere, Würmer, Aas, Mückenlarven, Mysis und Ähnliches an. Die weiß gepunkteten P.s (L65, L97, L282, L320 L452) bleiben am kleinsten in der Gruppe. /sind die kleinsten Fische der Gruppe, dennoch kann mit einer Größe von 20-25cm gerechnet werden. Während P. leopardus in den Rio-Branco-Zuflüssen in ca. 1,5m tiefem, strömenden Wasser zu finden sind, fängt man sehr schöne Tiere von Pseudacanthicus sp. (L25) im Xingu River in ca. 20 m Tiefe. Mittels Kompressor wagen sich die Fänger in diese Tiefe, um die begehrten Tiere zu fangen. Die Geschlechtsunterschiede sind oft nicht so einfach und sicher, wie in der Literatur beschrieben, zu erkennen. Die Männchen haben in der Laichphase meist eine stärkere Beborstung am Kopfrand und den Pektoralen. Hinsichtlich der Pflege und Zucht sollten viele Versteckmöglichkeiten, tierische Nahrung, kräftige Filteranlagen, sauerstoffreiches Wasser und eine Wassertemperatur von ca. 26 – 30 °C geboten werden. Um die Tiere zu stimulieren, haben sich große Wasserwechsel (60% Ww/Woche, 1/3 Leitung, 2/3 Osmose-Wasser) mit einhergehenden Temperaturschwankungen und eine Absenkung des pH-Wertes bewährt. Das Fortpflanzungsverhalten geht sehr ruppig vonstatten . Die Tiere verbeißen sich ineinander und schlagen Räder dabei. Nach der Paarung ist das Weibchen oft sehr übel zugerichtet. Die Gelege sind sehr groß. Der Gelegeklumpen ergibt eine Handvoll Eier, wie uns eines der gezeigten Bilder verdeutlichen konnte. Es war bereits Abend geworden und die ersten verspüren schon ein Murren in der Bauchgegend. Ernst SCMIDT ließ es sich nicht nehmen, seinen restlichen Vortragsinhalt über den Teil Welse zu präsentieren. Spontan kam es zu weiteren Angeboten. Florian LAHRMANN brachte einen Beitrag über Urzeitkrebschen, mit denen er sich in letzter Zeit beschäftigt. Vorgestellt wurden typische Biotope und sehr gute Bilder verschiedener Arten dieser sog. Feenkrebschen und Pfeilschwanzkrebschen. Martin GRIMM ließ für den restlichen Abend eine Diashow ohne weitere Kommentare über Vogelaufnahmen in Tansania laufen. Nach dem Sonntagsfrühstück startete Ulrich MACHOLDT mit „Szenen einer Ehe- Meine Frau, meine Aquaristik und ich“. Faust I, Erster Akt, Szene: Studierzimmer, Vers 1339 – 1340 Zum Abschluss der diesjährigen Veranstaltung zeigte uns Andreas Tanke die einzelnen Entwicklungsschritte der Positiv-Liste die ich hier in Stichpunkten grob wiedergegeben möchte: |
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Zierfischimporte aus Brasilien gestern /heute/morgen. | ||
1989 | Erste Positiv-Liste,Es sind rund 45 Arten auf der Liste. | |
DATZ ist bei L51 | ||
1990 | zweite Positiv-Liste | |
DATZ ist bei L62 | ||
1992 | Dritte Positiv-ListeNeue Gattungen | |
1992 | Sonderheft DATZ – Harnischwelse | |
DATZ ist bei L111 | ||
1994 | vierte Positiv-Liste | |
DATZ ist bei L189 | ||
1995 | Aqualog all L-numbers | |
2001 | Sonderheft DATZ – Harnischwelse II | |
14 neue Gattungen | ||
2002 | Welsatlas Teil I | |
DATZ ist bei L320 | ||
2003 | Konferenz mit IBAMA Wissenschaftler und Exporteure | |
2003 | Am Ende des Jahres kam es zum freiwilligen Fangverbot für L46 | |
2004 | all L-numbers | |
2004 | L-numbers DATZ | |
2004 | Mitte des Jahres, L46 kommt auf die „Rote Liste“ | |
2005 | fünfte Positiv-Liste | |
2005 | Welsatlas Teil II | |
2008 | sechste Positiv-Liste | |
2008 | Im August kam das Ende der freien Exporteure | |
2009 | erste Internationale L-Wels-Treffen | |
2009 | Vorstellung des Anatol’schen Schlüssels. | |
Kriterien für Positiv-Liste | ||
2011 | zweite Internationale L-Wels-Treffen in Hannover. | |
2012 | siebte Positiv-Liste (04.01.2012), 725 Arten | |
Gegen 10 Uhr wurde von unserem Gastgeber Peter DEBOLD das diesjährige Treffen offiziell beendet. Wir haben uns vorgenommen, Fische mitzunehmen, … bei „De Fischer un sin Fru“. Geräucherte Lachse, Rotbarsch und Dorschrolladen. Auch bei einem Aquarianer muss es nicht immer der Fisch im Aquarium sein. Fragt sich nur noch, warum das Mecklenburger Welstreffen Mecklenburger Welstreffen heißt, wenn es doch in Vorpommern ausgetragen wird. Danke Peter, für die alljährliche Organisation und Einladung! |
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